Berliner Mittelstand profitiert von Aufschwung
17.11.2010
Aktuelle Umfrage: Mittelstand profitiert von Aufschwung
Beschäftigungsaufbau im Jahr 2011 zu erwarten
LBB - Berlin, 16. November 2010 - PE auch hier zu lesenDer Berliner Mittelstand profitiert vom konjunkturellen Aufschwung und blickt optimistisch in die Zukunft. Wie eine repräsentative Umfrage der Landesbank Berlin mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Auf einer Skala von 1 bis 10 liegt der Wert derzeit bei 6,3 (2009:5,4). Knapp 46 Prozent der Berliner Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen (2009: 37%). Besonders optimistisch zeigen sich Unternehmen aus den Bereichen Umwelt- und Energietechnik, Logistik, Gastronomie- und Hotelgewerbe.
Die Hemmnisse der Geschäftsentwicklung haben sich mit der verbesserten Auftragslage verschoben. So werden die bürokratischen und gesetzlichen Reglements weiterhin als wichtigste Störfaktoren genannt. Von der vorletzten Stelle auf Platz zwei hat sich der Mangel an Fachkräften verschoben. Als Folge der erstarkten Nachfrage und des damit verbundenen Beschäftigungsaufbaus beklagen 28 Prozent der befragten Mittelständler mittlerweile dieses Defizit. Dabei stehen die Zeichen in Berlin auf Beschäftigungsaufbau. Ein Viertel der befragten Unternehmen will Mitarbeiter einstellen. Dies trifft besonders auf folgende Bereiche zu: Verkehrssystemtechnik, Umwelt- und Energietechnik, Industrie, IT und Logistik. Mit 7,2 Prozent planen nur noch etwa halb so viele Unternehmen wie im Vorjahr, ihre Belegschaft zu reduzieren.
„Der Berliner Mittelstand hat die Krise gut überstanden", sagt Michael Jänichen, Leiter des Geschäftsbereichs Firmenkunden bei der Landesbank Berlin/ Berliner Sparkasse. „Die mittelständischen Unternehmen werden auch durch die geplanten Einstellungen den Standort Berlin weiter stärken."
Die positiven Zukunftsaussichten finden sich in den Investitionsplanungen vorerst nur eingeschränkt wieder. Der Anteil der Unternehmen, die innerhalb der kommenden zwölf Monate Investitionen tätigen will, ist mit 73,6 Prozent zwar sehr hoch, liegt aber klar unter dem Wert von 2009 (88%). Ersatzbeschaffungen sind das Investitionsmotiv Nummer eins (46%), gefolgt von Produktinnovationen. Erfreulich aus Berliner Sicht: Es wird unvermindert stark in der Hauptstadt investiert, 86 Prozent der geplanten Investitionen sind für Berlin vorgesehen.
Für Investitionen besteht ein hoher Finanzbedarf. 85 Prozent der geplanten Investitionen sollen extern finanziert werden. Am häufigsten finanzieren sich die Unternehmen über mittel- und langfristige Darlehen (63%). Immer beliebter wird der Kontokorrentkredit, der mit 31,4 Prozent (2009: 25%) mittlerweile auf Platz zwei liegt.
Die Weiterentwicklung der Produktpalette und die Gewinnung qualifizierter Nachwuchskräfte stehen bei den Unternehmen in den nächsten fünf Jahren ganz oben auf der Agenda.
In diesem Jahr wurden die Unternehmen erstmal nach der Nutzung Sozialer Netzwerke befragt. Deutschlandweit nutzen bereits rund 60 Prozent der Unternehmen aktiv Internet-Plattformen wie Facebook oder Twitter. Beim Berliner Mittelstand spielen Social Media bisher noch eine untergeordnete Rolle. Ein Viertel der Befragten nutzt diese bereits, nur sieben Prozent planen dies in absehbarer Zeit zu tun. Xing und Facebook werden dabei am häufigsten für Werbung, Kundenakquise oder Kooperation und Kommunikation mit anderen Unternehmen eingesetzt.
Knapp 1.800 Unternehmen hatten sich in diesem Jahr an der Mittelstandsumfrage der Landesbank Berlin und des DIW im Oktober beteiligt. Die Landesbank Berlin hat die Umfrage bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Ausführlichere Ergebnisse können unter presse@lbb.de angefordert werden.
Aktuelle Umfrage: Mittelstand profitiert von Aufschwung (98 KB)
*
Berliner Mittelstand ist optimistisch
Der Tagesspiegel, 17.11.2010
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/2732640.html