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Was Schüler vom Beruf erwarten

29.08.2013

 

 Was Schüler von ihrem späteren Beruf erwarten

Zum Ausbildungsstart 2013: Die Situation in der Metall- und Elektroindustrie

Anlässlich des Ausbildungsstarts zum 1. September informierte  gestern der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) über die Lage in seinen Branchen. VME-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck verwies darauf, dass jedes Jahr im August kontroverse Diskussionen über die Ausbildungssituation in der Hauptstadtregion geführt werden. Wie  sich die Situation aus Sicht der Metall- und Elektroindustrie darstellt, wurde mit konkreten Zahlen belegt.

  

Außerdem wurde informiert über:  Was tut der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), um die Berufsorientierung und die Vermittlung von Schülern in Ausbildung zu fördern? Und wie erleben Schüler die Phase der Berufsorientierung und Berufswahl? Hierzu wurde Ergebnisse der VME-Schülerumfrage  präsentiert. Berufsorientierung und Berufswahl aus Sicht von Schülern der Walter-Gropius-Schule, war ein weiteres Thema, sowie der Erfahrungsbericht einer girlsatec-Botschafterin.

„Auszubildende verzweifelt gesucht - Ausbildungsplatzlücke droht", so lauten Schlagzeilen in diesen Tagen. Für Amsinck sind derartige Tartaren-Meldungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig Fehl am Platz. „Die tatsächlichen Bewegungen im Ausbildungsmarkt finden noch bis Ende September statt", betont der Verbands-Geschäftsführer. Von einer Krise könne nicht die Rede sein. Wenn doch so geredet werde, habe dies nur eine Verunsicherung sowohl bei den anbietenden Firmen wie den suchenden Jugendlichen zur Folge.

Nach den Zahlen des VME ist die Situation mit der des Jahres  2012 vergleichbar. Im Juli 2012 gab es laut Statistik der Agentur für Arbeit (über die rund 75 % aller Ausbildungsplätze gemeldet werden) in Berlin 4826 und in Brandenburg 4769 unbesetzte Ausbildungsplätze. Dem standen in Berlin 7608 und in Brandenburg 4418 unversorgte Bewerber gegenüber. Zwei Monate später, im September 2012, hatte sich das Bild völlig gewandelt. In Berlin war die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze auf 451 geschrumpft (Brandenburg: 914), die Zahl der unversorgten Bewerber war auf in Berlin auf 2420, in Brandenburg auf 879 geschrumpft.  Erkennbar ist, das Unternehmen in Brandenburg zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Lehrstellen zu besetzen. Gründe für das Auf und Ab der Zahlen ist zum einen der Umstand, dass immer mehr Betriebe relativ kurzfristig ihre Ausbildungsplätze melden, andererseits bewerben sich viele Jugendliche auf mehrere Stellen gleichzeitig, können natürlich nur eine antreten.

Mit einer gleichen Entwicklung sei auch für 2013 zu rechnen. Aktuell waren im Juli für Berlin 4750 unbesetzte Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet, für Brandenburg 4590. Die Zahl der unversorgten Bewerber lag in Berlin bei 7860, in Brandenburg bei 4720. Amsinck: „Für eine fundierte Einschätzung bleibt das Ende des Vermittlungsjahres abzuwarten".  (Hinweis: Die Hotline der Bundesagentur für Arbeit für kurzfristige Beratungstermine lautet 01801-555111).

Um sich selbst klüger zu machen , hat der VME-Verband erstmals eine Umfrage unter Schülern durchgeführt. Befragt wurden 237 Schüler der 9. Klasse aus drei Gymnasien, zwei Gemeinschaftsschulen und vier integrierten Sekundarschulen. Aus den Ergebnissen: Die Mehrzahl der Schüler strebt das Abitur an: an den Gymnasien 97 Prozent, an der Sekundarstufe 56 Prozent. Auf den MSA orientieren in der Sekundarstufe 35 Prozent, 12 Prozent sind noch nicht entschieden. Bei den Informationsquellen zur Berufsentscheidung stellte sich heraus, dass persönliche Bekannte, die schon eine Ausbildung absolviert haben oder dabei sind, eine große Rolle spielen (über 50 Prozent). Eine Entscheidung für einen Ausbildungsberuf haben erst 31 Prozent der Sekundarschüler getroffen, 37 Prozent sind noch unentschieden. 32 Prozent von ihnen wollen studieren. Immerhin streben auch sieben Prozent der Gymnasiasten einen Ausbildungsberuf an.

Bei der Fragen nach den favorisierten Berufsrichtungen rangieren Technik-Berufe und der kaufmännische Beriech an der Spitze. Im Mittelfeld liegen Kunst und Design, Medien , Gesundheit/Pflege und Informatik (gehört eigentlich noch zu Technik).  Abgeschlagen sind Handwerk und Sport.  Die meisten Nennungen gab es allerdings für die Sammelrubrik „Sonstiges". Was einen Beruf attraktiv macht? Die Meinung der Schüler: 1. Er muss Spaß machen, 2. das Gehalt muss stimmen. Danach erst die Faktoren Talententfaltung, Arbeitsplatzsicherheit und Karrierechancen. Und wo klemmt's ? („Welche Hindernisse siehst du auf dem Weg zur Ausbildung?"). Die meisten setzen ehrlicherweise die „unzureichenden schulischen Leistungen" an die erste Stelle, gefolgt von den Rahmenbedingungen „Arbeitsplatzmangel, schlechte Wirtschaftslage". Hemmnis Nummer drei ist das Studium, das bei einem Viertel dann doch attraktiver ist als die Lehrstelle. Gefolgt von der Hürde im Unternehmen („Einstellungskriterien").

Insgesamt zeige die Befragung, so Amsinck, dass  „die Berufsorientierung schon in den Schulen angekommen ist". Dies zeige sich unter anderem an der Aufnahme von berufsbezogenen Themen in den Lehrplan wie auch an der sehr positiven Nutzung des dreiwöchigen Betriebspraktikums in der Mittelstufe. 

Zu bestimmten Zeiten helfen aber auch externe Events bei der Orientierung. In dieser Woche hatte der VME 350 Schüler aus der Region zur „IdeenExpo" auf das Gelände der Hannover Messe eingeladen - ein großes „Mitmach-Event" für Technik-Faszination und Berufsmotivation, das alle zwei Jahre stattfindet. Rund 300.000 Jugendliche wurden auch in diesem Jahr erwartet.

Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg

Internet: http://www.vme-net.de/

IP11039

 

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http://www.ihk-berlin.de/servicemarken/presse/presseinfo/2541748/Viele_Ausbildungsplaetze_noch_unbesetzt.html

 

27. AUGUST 2013

Viele Ausbildungsplätze noch unbesetzt

Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres bieten noch viele Betriebe in Berlin und Brandenburg Ausbildungsplätze an. Die Unternehmen der Hauptstadtregion befürchten, dass sie auch in diesem Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können. Dabei sind sie bereit, auch nach Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September noch junge Menschen einzustellen und auszubilden. Jugendliche, die noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchten, können unter http://www.ihk-lehrstellenboerse.de/ zahlreiche Angebote finden.

Manch attraktiver Ausbildungsplatz wird auch in diesem Jahr wieder unbesetzt bleiben, weil Jugendliche am ersten Tag der Ausbildung nicht erscheinen: Als Grund für die Nicht-Besetzung von Ausbildungsplätzen im Jahr 2012 gaben 31 Prozent der Unternehmen an, dass der Ausbildungsplatz nicht angetreten wurde (2011: 26 Prozent). Auch deshalb ist das Angebot freier Ausbildungsplätze ständig in Bewegung: Zurzeit gibt es in Berlin allein für 2013 noch 335 Angebote in der IHK-Lehrstellenbörse. Die aktuellen Zahlen der Brandenburger Kammern sehen für Bewerber ähnlich erfolgversprechend aus: In Cottbus gibt es derzeit 570, in Frankfurt (Oder) 197 und in Potsdam sogar 1.024 Ausbildungsangebote. Auch nach dem 1. September bestehen für motivierte Bewerber also weiterhin gute Chancen, noch in diesem Jahr die „Karriere mit Lehre" zu starten.

Eine weitere kurzfristige Möglichkeit auf einen Ausbildungsplatz bieten die Last Minute Börsen in der Hauptstadtregion - die bewährte Nachvermittlungsaktion für freie Ausbildungsplätze. Wer ein bisschen Flexibilität mitbringt und beispielsweise auch - über die Landesgrenzen hinweg - einen Ausbildungsplatz im S-Bahnbereich in Betracht zieht, kann noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen. Die Termine:

Kammerbezirk Berlin:

  • 25. und 26. September: Last-Minute-Lehrstellenbörse im Berliner Postbahnhof

Kammerbezirk Potsdam:

  • 03. September: Last-Minute-Lehrstellenbörse in Oranienburg
  • 16. und 17. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Berlin für Ausbildungsplätze im Bereich der IHK Potsdam
  • 21. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Neuruppin
  • 23. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Potsdam

Kammerbezirk Cottbus:

  • 14. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Senftenberg
  • 15. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Bad Liebenwerda
  • 16. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Lübben/Königs Wusterhausen
  • 17. Oktober: Nachvermittlungsaktion in Cottbus
  • 16. November: Berufsorientierungs- und Ausbildungsbörse „Orientierung(s) - los!" in Kooperation mit der Handwerkskammer, IHK und Arbeitsagentur

Kammerbezirk Ostbrandenburg:

  • 3. und 4. September: Nachvermittlungsaktionen in Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde
  • 16. Oktober: Nachvermittlungsaktionen in Eberswalde und Prenzlau

Eine Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammern Berlin-Brandenburg vom 27. August 2013

 

 

 

 

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