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Holzhackschnitzel als Brennstoff

07.09.2009

Neues Biomasse-Heizkraftwerk in Hennigsdorf beginnt mit Probebetrieb

Moderne Technik verringert Energieverluste auf Minimum 

Nach knapp einjähriger Bauzeit beginnt am Sonnabend (05.09.2009, ab 13.00 Uhr) der Probebetrieb im neuen Biomasse- Heizkraftwerk der Stadt Hennigsdorf (Oberhavel). Mit der Inbetriebnahme zu Beginn des nächsten Jahres wird die hochmoderne Anlage, in der etwa 1.500 Kubikmeter Beton und etwa 450 Tonnen Stahl verbaut worden sind, jährlich rund 68.000 Megawattstunden Wärme und etwa 15.000 Megawattstunden Strom produzieren.  

Durch die vollständige Zuschaltung des Biomasse-Heizkraftwerks erhöht sich der Anteil der erneuerbaren Rohstoffe an der Fernwärmeerzeugung in Hennigsdorf auf 40 Prozent. Damit verringert sich zugleich die Kohlendi- oxid-Bilanz der 26.000-Einwohner-Stadt im Norden Berlins um fast 32.000 Tonnen pro Jahr. Die Kraftwerks- und Projektentwicklungsgesellschaft GmbH (KPG), ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke Hennigsdorf, hat in das Projekt rund 22 Millionen Euro investiert.Gut für Umwelt, Klima und Kunden 

Hennigsdorfs Bürgermeister Andreas Schulz bezeichnete die Umsetzung des Vorhabens als "ein anschauliches Beispiel dafür, dass sich Umwelt- und Klimaschutz auch für die Menschen bezahlt machen." Bereits ab Oktober werde der Arbeitspreis für die Fernwärmekunden um rund 14 Prozent sinken, kündigte er an. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einer Wohnfläche von etwa 60 Quadratmetern verringerten sich die jährlichen Heizkosten damit um mehr als 165 Euro. "Damit sind wir unserer Zielstellung ein großes Stück näher gekommen, die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Öl und Gas zu verringern und die Aufwärtsentwicklung der Energiepreise spürbar zu dämpfen", sagte Schulz.  

Energiegewinnung ohne Verluste 

Die Hennigsdorfer Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme- Kopplung. "Damit erreichen wir, dass die eingesetzten Rohstoffe nahezu vollständig in Wärme- oder Elektroenergie umgewandelt werden", erläuterte KPG-Geschäftsführer Thomas Bethke. In herkömmlichen Kraftwerken liege der Wirkungsgrad dagegen meist nur zwischen 30 und 40 Prozent; mehr als die Hälfte der Rohstoffenergie gehe verloren.  

Nach Auskunft von Bethke werden als Brennstoff so genannte Holzhackschnitzel verwendet, die als Abfälle u.a. bei der Nutzholzgewinnung anfallen (z.B. Äste). Darüber hinaus ließen sich die geschredderten Holzstücke aus schnell nachwachsenden Bäumen (z.B. Pappeln) gewinnen, die auf Kurzumtriebplantagen im Land Brandenburg oder in angrenzenden Regionen angebaut würden und schon nach etwa vier bis fünf Jahren geernet werden könnten. 

Silikonöl statt Wasserdampf 

Technisches Herzstück des neuen Biomasse-Heizkraftwerks ist ein so genanntes ORC-Modul, das von dem in diesem Bereich führenden Anlagenhersteller Turboden aus Italien geliefert wurde. ORC steht dabei für "Organic Rankine Cycle". ORC-Anlagen wandeln thermische in elektrische Energie bei Temperaturen und Drücken um, die weit unterhalb der Parameter konventioneller Wasserdampfkraftwerke liegen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen mit Dampfturbine wird im ORC-Prozess an Stelle des Wasserdampfes eine organische Flüssigkeit mit hoher Molekularmasse (Silikonöl) genutzt, die auch bei niedrigen Temperaturen eine optimale Nutzung der Wärmequelle ermöglicht.  

Nach eigenen Angaben liefert das Unternehmen Turboden seine ORC-Module in zwölf Länder in Europa und Afrika. Im Hennigsdorfer Biomasse- Heizkraftwerk nimmt jetzt die 100. derartige Anlage ihren Betrieb auf, mehr als 30 weitere befinden sich gegenwärtig im Bau.  


Kraft- und Wärme-Erzeugung aus Biomasse geht in Dauerbetrieb

Hennigsdorf - Mit der erfolgreichen Abnahmeprüfung gibt das Landesumweltamt Brandenburg grünes Licht für den Dauerbetrieb des modernen Biomasseheizkraftwerkes Hennigsdorf. Mit dem hohen Wirkungsgrad einer Energiegewinnung aus Kraft-Wärme-Kopplung und der regionalen Nutzung nachwachsender Rohstoffe bietet die Stadt Hennigsdorf ihren Bürgern eine preiswerte und sichere, ökologische und klimafreundliche Wärmeversorgung.

Das Biomasseheizkraftwerk Hennigsdorf mit einer elektrischen Leistung von 2,3 und einer Wärmeleistung von 9,8 Megawatt wird ausschließlich mit frischen Holzhackschnitzeln betrieben. Die jährlich benötigten 30.400 Tonnen kommen aus der Region Berlin-Brandenburg und aus Polen. Hennigsdorf kann nun seinen Wärmebedarf zu mehr als einem Drittel aus Biomasse stillen.

Im Biomasseheizkraftwerk auf Basis eines Organic-Rankine-Cycle-Prozesses wird die anfallende Abwärme in elektrische Energie umgewandelt und kann im Unterschied zu anderen Heizwerken direkt genutzt werden. Die Anlage arbeitet im Vergleich zu herkömmlichen Wasserdampfkraftwerken mit geringeren Drücken und Temperaturen. Die Abgasreinigung entspricht dem Stand der Umweltschutztechnik.

Nach einem dreimonatigen Genehmigungsverfahren begann die KPG Kraftwerks- und Projektentwicklungsgesellschaft Hennigsdorf mbH im Mai 2008 mit dem Bau der Anlage, die im April 2009 zunächst in den Probebetrieb ging. Das Projekt umfasst eine Investitionssumme von 20 Millionen Euro. Mit der zu erwartenden Energieproduktion werden im Vergleich zum Strom- und Wärmeerzeugungsmix des Landes Brandenburg rund 154.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Der Anteil der Biomasse am Primärenergieverbrauch des Landes Brandenburg beträgt 7,7 Prozent. Ein Viertel der Bruttostromerzeugung und fast zwei Drittel des im Land verbrauchten Stroms stammen heute schon aus Erneuerbaren Energien.

Quelle: Pressemitteilung - Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (04.09.2009)  


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Bio-Heizkraftwerk in Hennigsdorf geht in Probebetrieb

Ein neues Biomasse-Heizkraftwerk nimmt am Samstag (5. September) in Hennigsdorf seinen Probebetrieb auf. Nach knapp einjähriger Bauzeit sei die Anlage fertiggestellt und habe grünes Licht vom Landesumweltamt erhalten, teilten das Unternehmen und das Umweltministerium am Freitag mit. Offiziell in Betrieb gehen soll das Werk Anfang 2010.

Die Kraftwerks- und Projektentwicklungsgesellschaft GmbH (KPG), ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Hennigsdorf, hatte rund 22 Millionen Euro in das Werk investiert. Es soll jährlich rund 68 000 Megawattstunden Wärme und etwa 15 000 Megawattstunden Strom produzieren. Durch die Zuschaltung des Biomasse-Heizkraftwerks erhöht sich der Anteil der erneuerbaren Rohstoffe an der Fernwärmeerzeugung in Hennigsdorf den Angaben zufolge auf 40 Prozent. Zugleich verringert sich der Kohlendioxid-Ausstoß in der 26 000 Einwohner zählenden Stadt um fast 32 000 Tonnen pro Jahr.

Bürgermeister Andreas Schulz (SPD) bezeichnete die Umsetzung des Vorhabens als «anschauliches Beispiel dafür, dass sich Umwelt- und Klimaschutz auch für die Menschen bezahlt machen». Bereits ab Oktober werde der Arbeitspreis für die Fernwärmekunden um rund 14 Prozent sinken. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einer Wohnfläche von 60 Quadratmetern verringerten sich die jährlichen Heizkosten um mehr als 165 Euro.

Die Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Die eingesetzten Rohstoffe würden nahezu vollständig in Wärme- oder Elektroenergie umgewandelt, sagte KPG-Geschäftsführer Thomas Bethke. Als Brennstoff werden Holzhackschnitzel verwendet, die als Abfälle bei der Nutzholzgewinnung anfallen.

Quelle: http://www.berlinonline.de/aktuelles/berlin/detail_ddp_2520695280.php, 04.09., 15:05 Uhr

 

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