Neuköllner GründerPreise 2009 vergeben
28.10.2009
Der Neuköllner GründerPreis 2009: 8 Finalisten waren in der Endausscheidung
Am 23. Oktober 2009 wurde der Neuköllner GründerPreis bereits zum sechsten Mal verliehen. Im Rahmen der großen Veranstaltung sind die acht Finalisten des Wettbewerbes von der prominent besetzten Jury mit Preisgeldern von insgesamt 18.000 Euro ausgezeichnet worden.
Der Neuköllner GründerPreis wurde erstmalig im November 1997 verliehen. Bei den vergangenen fünf Wettbewerben haben 445 Unternehmen teilgenommen. Der letzte GründerPreis wurde im September 2006 vergeben. Die große, positive Resonanz bei den Teilnehmern und in der Öffentlichkeit veranlasste das Bezirksamt, diesen Preis nunmehr zum sechsten Mal zu vergeben. Zur Teilnahme am Wettbewerb waren mehr als 8000 Existenzgründer/-innen aufgerufen, die ihre unternehmerische Tätigkeit zwischen dem 1. April 2006 und dem 31. März 2009 in Neukölln aufgenommen haben. Beim diesjährigen Wettbewerb haben sich insgesamt 105 junge Unternehmen beworben, von denen acht Unternehmen von einer Vorjury für die Finalrunde ausgewählt wurden.
Die Jurymitglieder leisteten bei der Entscheidung über die Platzvergabe förmlich Schwerstarbeit: Der Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky war wie alle anderen Jurymitglieder von den teilnehmenden Unternehmen beeindruckt: „Die Unternehmen hätten es uns nicht schwerer machen können. Alle hätten einen Platz unter den ersten dreien verdient. Die Finalisten waren alle so überzeugend und engagiert, dass man kaum einen hervorheben konnte." Die sechsköpfige Jury bestand aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Neben Heinz Buschkowsky stellten sich Sabine Gehrig (Geschäftsführerin in der IHK), Ute Jacobs (Geschäftsführende Direktorin im Hotel Estrel), Jochim Stoltenberg (Chefkorrespondent der Berliner Morgenpost), Christoph Böhmer (Geschäftsführer der Biotronik GmbH & Co. KG) und Dr. Herbert Kubatz (Geschäftsführer Berliner Glas KG) der schwierigen Auswahlentscheidung. Nachdem die Jury die Finalistenmesse besucht und jedes Unternehmen u. a. zum Dienstleistungs- bzw. Produktangebot, der Kundenstruktur und den Entwicklungsperspektiven befragt hatte, fiel trotz aller Schwierigkeiten eine Entscheidung, denn „eine Jury muss auch Farbe bekennen", so Heinz Buschkowsky.
Die Finalisten
1. Platz mit einem Preisgeld von 7.000 Euro
Glücklicher Sieger wurde die "Saalbau Neukölln Kultur und Veranstaltungs GmbH" aus der Karl-Marx-Straße mit einem Preisgeld von 7.000 Euro. 10 Frauen betreiben seit April dieses Jahres ein traditionsreiches Theater aus dem Jahr 1876 im Bezirk Neukölln. Dabei hat ihre Arbeit zwei wichtige Standbeine: einerseits die Eigenproduktionen und andererseits die Vermietung der Räumlichkeiten an Veranstalter oder Künstler für deren Produktionen und Konzerte.
Besonders erfolgreich ist die Inszenierung "Arraboy", in der ein junger Türke aus Neukölln die Hauptrolle spielt. Es ist die Geschichte eines arabisch stämmigen Jugendlichen, der in Neukölln inmitten von Kriminalität und Gewalt aufwächst. Die Hauptrolle in dieser Produktion spielt ein 18-jähriger türkischer Junge aus unserer Nachbarschaft, der, bis er vor einiger Zeit zum Schauspiel kam, eine ähnliche Lebensgeschichte wie der Protagonist hatte. "Die Vorstellungen sind ausverkauft", berichtet die Geschäftsführerin Carolin Huder.
Carolin Huder
Karl-Marx-Straße 141
12043 Berlin
2. Platz mit einem Preisgeld von 4.000 Euro
Nickpage
Über den 2. mit 4.000 Euro ausgeschriebenen Platz freute sich Nick Potulski mit seinem Unternehmen "Nick Page Guitars", eine Manufaktur für elektrische Gitarren.
In der Werkstatt in der Nansenstraße werden für professionelle Musiker, Gitarrenbegeisterte und Sammler Instrumente gebaut, modifiziert und restauriert.
Nick Page Guitars bietet eine gitarrentechnische Rundumbetreung, die die klassischen Servicearbeiten einer bühnentauglichen Gitarre, sowie Reparaturen, aufwändige Modifikationen, Lackierungen und Restauration umfasst. Als Custom Shop hat sich der junge Unternehmer auf die Anfertigung von Musikinstrumenten nach speziellen Kundenwünschen, Intarsien, Schnitzarbeiten und aufwändige Effektlackierungen spezialisiert.
Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Anfertigung von Repliken berühmter Gitarren mit authentischen Materialien, wie sie Anfang der 50er Jahre (den Anfängen der E-Gitarre) verwendet wurden.
Nick Potulski
Nansenstraße 32
12047 Berlin
3. Platz mit einem Preisgeld von 2.000 Euro
Anyonion
Den mit 2.000 Euro dotierten 3. Platz belegte "anyonion strickdesign" - Textilproduktion in der Hobrechtstraße. Es ist die einzige industrielle Strickerei in Berlin und Brandenburg. "In Deutschland und auch in Berlin gab es früher eine lebendige Strickwaren- und Konfektionsindustrie. Heute ist der größte Teil der Produktion in Billiglohnländer ausgelagert. Damit habe ich eine riesige Chance, mit meinem Unternehmen ein Marktsegment neu zu besetzen", berichtet die Gründerin des Unternehmens, Gabriele Prellwitz.
Durch die eigene Produktion kann eine Strickkollektion angeboten werden, die eine große Vielfalt fernab der Massenproduktion bietet und dennoch durch Kleinserien den Markt breiter bedienen kann, als mit der Einzelfertigung an Handstrickmaschinen. Vom ersten Faden bis zum letzten Stich werden alle Arbeitsgänge in der eigenen Werkstatt durchgeführt. Dies umfaßt das Design, die Programmierung der Muster und Formen, das Einrichten an der Maschine und alle Arbeitsgänge der Konfektion.
Gabriele Prellwitz
Hobrechstraße 54
12047 Berlin
4. Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro
Das "Büro für klare Rechtskommunikation" von Nicola Pridik steht für die verständliche Aufbereitung und Vermittlung rechtlicher Themen in Texten und (Schau-)Bildern. Konkret schreibt und redigiert die Unternehmerin juristische Texte für Flyer, Broschüren, Poster, Bücher und Webseiten, fertigt Schaubilder/Grafiken an, konzipiert Informationsmaterialien zu rechtlichen Themen und erstellt PowerPoint-Präsentationen für Vorträge und für den Unterricht. Darüber hinaus bietet sie in Kooperation mit der Designerin und Illustratorin Ildikó Zavrakidis aus Köln fertig gestaltete Informationsprodukte zu Rechtsthemen an, bei denen Konzeption, Text und Design aus einer Hand kommen.
Ihr Angebot richtet sich an alle Personen, Unternehmen und Organisationen, die anderen Menschen rechtliche Inhalte näher bringen möchten. Dazu gehören insbesondere Rechtsanwälte, Dozenten in der Aus- und Weiterbildung, Verlage, Anbieter von Internetseiten, Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, Verbände und Vereine, soziale Einrichtungen und öffentliche Stellen.
Nicola Pridik
Friedelstraße 41
12047 Berlin
4. Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro
„JR sewing" ist ein Einzelunternehmen der Modebranche in Neukölln, das im Frühjahr 2008 von der Diplom-Modedesignerin Jana Reiche gegründet wurde.
„JR sewing" ist ein Einzelhandelsgeschäft, das Modedesignern, Modedesignsschülern und kreativen
Hobbyschneidern jeglichen Alters eine exklusive Auswahl an ausgefallenen, qualitativ hochwertigen Designerstoffen zu günstigen Preisen bietet. Im Neuköllner Ladenatelier werden individuelle Einzelstücke nach den Ideen und Vorstellungen der Kunden angefertigt.
„JR sewing" ist ein urbanes T-Shirt- und Modelabel, dessen Entwürfe vom Zeitgeist und Lebensgefühl
Neuköllns inspiriert sind.
Jana Reiche
Hobrechtstraße 18
12047 Berlin
4. Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro
"ANNTIAN " GbR das sind Anne Hilken als Grafikdesignerin und Christian Kurt als Modedesigner. Sie arbeiten nach numehr drei Jahren, in denen sie zwei Kollektionen pro Jahr realisiert haben, an ihrer siebten Kollektion für den weltweiten Modemarkt im Avantgarde Segment für Damen und Herren. Darüberhinaus gibt es in jeder ihrer Kollektionen Accessoires und Schmuck, den sie auch selbst oder in Kollaboration mit Schmuckdesignern herstellen.
Derzeit wird ihre Kollektion in 12 Ländern, 27 Städten und 39 Shops verkauft. Sie verzeichnen starkes Interesse an ihrer Arbeit und bekommen weltweite Presseanfragen u.a. auch vom bedeutendsten Mode-Magazin „VOGUE".
Anne Hilken und Christian Kurt
Pflügerstraße 55
12047 Berlin
4. Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro
Das Modeunternehmen "magdalena schaffrin" entwickelt und verkauft hochwertige, ökologische und nachhaltige Kleidung für Frauen und Männer. Als Designerin entwirft Magdalena Schaffrin die Kollektion, entwickelt die Schnitte, recherchiert, welche Materialien den strengen ökologischen Richtlinien entsprechen und den hohen Qualitätsstandards genügen und entscheidet, ob sie in die Kollektion aufgenommen werden. Die Produktion gibt sie an Dienstleister bzw. Produktionsfirmen ab. Die Unternehmerin entwickelt das grafische Profil und produziert die Fotoshootings. Duch ihre Arbeit im gehobenen Segment der Mode, wo das Thema Ökologie bisher weitgehend ausgeschlossen war, stößt sie ein Umdenken an.
Magdalena Schaffrin
Ganghoferstraße 2
12043 Berlin
4. Platz mit einem Preisgeld von 1.000 Euro
Ausgefallene und verführerische Dessous der Spitzenklasse haben "fishbelly" der Unternehmerin Jutta Teschner im Bereich Lingerie zu den ersten Adressen Europas avancieren lassen. Die mehrfach mit Design-Awards ausgezeichnete Kollektion enthält sexy, aufreizende und dennoch stilvolle Dessous für ganz besondere Momente zu zweit. Hochwertige Materialien aus feinster französischer
Spitze und raffinierte Stickereien lassen weltweit Herzen von Dessousliebhabern höher schlagen.
Jutta Teschner
Friedelstraße 25
12047 Berlin