Arbeitsmarktstatistik für den Monat Oktober 2009
30.10.2009
Senatorin Bluhm zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen
Arbeitslosigkeit in Berlin sinkt weiter - Bundesregierung muss gegen Ausweitung von Niedriglöhnen vorgehen - ÖBS bleibt sinnvolle Alternative zu Langzeitarbeitslosigkeit
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales informiert:
In Berlin ist die Arbeitslosigkeit im Oktober weiter gesunken, der Anstieg an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von 0,3 Prozent. Im Oktober waren in Berlin 228.727 Arbeitslose gemeldet, 7.942 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag bei 13,6 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte niedriger als im September. Im August 2009 waren in Berlin 1.113.200 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 25.900 mehr als ein Jahr zuvor.
Arbeitssenatorin Carola Bluhm warnte die neue Bundesregierung davor, das Bemühen um gute Arbeit und anständige Bezahlung mit ihren Plänen zunichte zu machen. Immer weniger Menschen könnten vom Lohn für ihre Arbeit leben: „Die Ankündigungen im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP lassen für den Arbeitsmarkt nur Böses befürchten. Hier werden die Weichen für eine Ausweitung von Niedriglohnbereichen und mehr prekäre Beschäftigung gestellt. Die geplante Abschaffung der Mindestlöhne und die Ausweitung der Minijobs wird dazu führen, dass millionenfach Niedrigstlöhne durch staatliche Transfers aufgestockt werden müssen."
Es werde auch in Zukunft eine breite Palette an arbeitsmarktpolitischen Instrumenten gebraucht, so Bluhm, um Arbeitslose entsprechend dem Bedarf gut zu qualifizieren und schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu zählten auch die Instrumente für Langzeitarbeitslose: „Wir haben in Berlin gezeigt, wie sinnvoll es ist, gemeinnützige Stellen für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Etwa 7.500 Frauen und Männer machen derzeit nützliche Arbeit in der Stadt und helfen anderen, zum Beispiel indem sie alte Menschen begleiten. Man muss sich einfach klarmachen: Das meiste Geld, das wir dafür bezahlen, fließt ohnehin. Wir stocken die Leistungen nur auf, damit die Beschäftigten einen anständigen Lohn erhalten."
Das Land gebe aus eigenen Mitteln 2009 rund 45 Millionen Euro für den ÖBS aus, spare aber gleichzeitig rund 15 Millionen Euro bei den Kosten der Unterkunft, netto fielen also 28 Millionen Euro an. „Wenn man alle Kosten von Bund und Land zusammennimmt, zahlen wir monatlich 240 Euro zusätzlich pro Beschäftigtem dafür, dass die Leute nicht zu Hause sitzen, sondern stattdessen etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit tun. Was daran zu teuer sein soll, konnte mir noch niemand erklären", erklärte Bluhm.
Rückfragen: Anja Wollny, Telefon: 9028-2743
Quelle: Mitteilung vom 29.10.2009, 13:55 Uhr - auch hier zu lesen
Ziegler: „Niedrigste Arbeitslosenzahl in diesem Jahr" - Bewährte Arbeitsmarktinstrumente wirken der Krise entgegen
Mit rund 146.500 Arbeitslosen im Oktober 2009 verzeichnet das Land Brandenburg die niedrigste Arbeitslosenzahl in diesem Jahr. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Brandenburgischen gegenüber September um fast 7.100 zurückgegangen; die Arbeitslosenquote lag mit 11 Prozent um 0,7 Punkte unter der des Vorjahresmonats. Arbeitsministerin Dagmar Ziegler: „Das ist in diesen Krisenmonaten eine gute Nachricht und deutlicher Ausdruck auch dafür, dass die Mittel für Kurzarbeit und andere arbeitsmarktpolitische Förderinstrumente - wie zum Beispiel Kommunalkombi - richtig eingesetzt werden. Das sind bewährte Hilfen zur Überwindung der wirtschaftlichen Flaute und beste Vorbereitung auf die anspringende Konjunktur."
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erreicht alle Zielgruppen; davon profitieren ebenso jüngere wie auch ältere Arbeitslose: Derzeit sind mit zirka 16.000 junger Menschen bis unter 25 Jahren fast 1.300 weniger arbeitslos gemeldet als im Oktober 2008. In dieser Altersgruppe waren 6.700 junge Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen; das sind gegenüber dem Vorjahresmonat rund 1.000 weniger. Bei älteren Arbeitslosen von 50 bis unter 65 Jahren waren mit rund 48.000 fast 1.200 weniger gemeldet als vor einem Jahr.
Besonders erfreulich sei auch - so Ziegler -, dass einhergehend mit dieser Entwicklung in Brandenburg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erneut leicht angestiegen ist: Sie lag im August 2009 bei 741.600 Personen, rund 2.500 mehr als im Jahr zuvor - womit Brandenburg über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Kurzarbeit trägt wesentlich zur Entlastung des Brandenburger Arbeitsmarktes bei. Die Unternehmerinnen und Unternehmern betrachten gut qualifizierte Fachkräfte zunehmend als ihr wichtigstes Kapital und stellen sich - insbesondere bedingt durch den demografischen Wandel - auf einen verstärkten Wettbewerb um kluge Köpfe ein. Ziegler appellierte an Arbeitgeber und Arbeitnehmer, alle Möglichkeiten zur Qualifizierung auch insbesondere in Zeiten der Kurzarbeit zu nutzen. „Die Auswirkungen der Krise sind nicht vom Tisch. Früher oder später werden sie auch in Brandenburg zu spüren sein. Qualifizierung und Weiterbildung bleiben längerfristig mit die wichtigste Brücke, um fachlich fit zu sein, wenn die Nachfrage steigt und Wirtschaft wieder boomt. Deshalb gilt es, die jetzigen Ausfallzeiten produktiv zu machen und für Weiterbildung zu nutzen. So können Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen", sagte sie. Ziegler richtet eine dringende Forderung an die Bundesregierung, die Regelung zur Kurzarbeit zu verlängern. Statt Steuersenkungen für Unternehmen ist dies ein besseres Instrument, Arbeitsplätze zu sichern und die Kaufkraft zu erhalten.
Quelle: 156, Presseinformation vom 29.10.2009 - auch hier zu lesen
27.10.2009 InnoMonitor:
Brandenburg legt Arbeitsmarktbericht 2008/2009 vor - Aufwärtsentwicklung trotz der Krisenjahre
WIRTSCHAFTSPOLITIK
01.10.2009 InnoMonitor:
Arbeitsmarktstatistik für den Monat September 2009 - Arbeitslosenquote Berlin 14 Prozent, Brandenburg 11,5 Prozent
WIRTSCHAFTSPOLITIK
02.09.2009 InnoMonitor:
Arbeitsmarktstatistik für den Monat August 2009 - Arbeitslosenquote Berlin 14,4 Prozent, Brandenburg 12,1 Prozent
WIRTSCHAFTSPOLITIK
31.07.2009 InnoMonitor:
Arbeitsmarktstatistik für den Monat Juli 2009 - Arbeitslosenquote Berlin 14,2 Prozent, Brandenburg 12,1 Prozent
WIRTSCHAFTSPOLITIK
09.07.2009 InnoMonitor:
Berliner Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht 2008/2009 - Nach einem guten Jahr 2008 wird die Wirtschaftskraft in 2009 sinken
WIRTSCHAFTSPOLITIK
01.07.2009 InnoMonitor:
Arbeitsmarktstatistik für den Monat Juni 2009 - Arbeitslosenquote Berlin 14,0 Prozent, Brandenburg 12,2 Prozent
WIRTSCHAFTSPOLITIK
29.05.2009 InnoMonitor:
Arbeitsmarktstatistik für den Monat Mai 2009 - Arbeitslosenquote Berlin 14,2 Prozent, Brandenburg 12,6 Prozent