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Architekturpreis Berlin 2009 verliehen

03.11.2009


Architekturpreis Berlin 2009 für Wohnungsbau am Mauerpark, Sonderpreis für das Neue Museum von David Chipperfield.


30.10.09 Pressemitteilung: Architekturpreis Berlin 2009 e.V. - auch hier zu lesen

Die Jury: „Ein Beitrag zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls und zum Europäischen Jahr der Kreativität und Innovation 2009".

Am 8. Oktober hat eine internationale Jury den Architekturpreis Berlin 2009 vergeben. Um den Preis, der vom Verein Architekturpreis Berlin für Architekten und Bauherren in dreijährigem Turnus ausgelobt wird, bewarben sich 96 Projekte, die in Berlin nach dem Juni 2006 fertiggestellt wurden.


Der Architekturpreis Berlin 2009 geht an eine Wohnbebauung an der Strelitzer und Bernauer Straße am ehemaligen Mauerstreifen, entworfen von Fat Koehl Architekten, Anna von Gwinner sowie Ebers Architekten. Bauherren sind die „Baugemeinschaft Strelitzer Str. 53" und ein privater Bauherr.

Die Jury unter Vorsitz von Prof. Fritz Auer entschied sich aus der engeren Auswahl von 19 Bauten damit für „einen eher unspektakulären Beitrag, der jedoch beispielgebend sein könnte für eine innerstädtische Intervention, welche mit bescheidenen Mitteln, angemessenem architektonischem Anspruch und viel Eigeninitiative ein Stück Stadt wiederherstellt und den Appell der Europäischen Kommission an die Kreativität und Innovation in erfrischender Weise baulich umsetzt."
David Chipperfields fulminante Rückgewinnung der Ruine des Neuen Museums der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, in jeder Hinsicht ein Sonderfall unter den Einsendungen, wurde mit einem Sonderpreis gewürdigt.

Dazu Prof. Auer: „Sowohl der mit dem Preis als auch der mit dem Sonderpreis ausgezeichnete Beitrag würden ohne die Mauerbeseitigung nicht existieren. Das unterstreicht das Votum der Jury, eben diese beiden Arbeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls besonders hervorzuheben."
Auszeichnungen erhielten acht Projekte:
Zur Bedeutung des Architekturpreises Berlin sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher:
"Diese Auszeichnung beweist einmal mehr, dass sich der Einsatz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - trotz erheblicher Kritik an dem im Jahr 2006 durchgeführten Wettbewerbsverfahren - für die Umsetzung der temporären Freiraumgestaltung gelohnt hat.

Durch die neu entstandene öffentliche Freifläche wird dieser geschichtsträchtige Ort im Zentrum Berlins bis zum Beginn der Baumaßnahmen für das Humboldt-Forum gestalterisch aufgewertet und für die Berlinerinnen und Berliner sowie die Besucher der Stadt nutzbar und erlebbar. Besondere Qualitäten gewinnt die Freiraumnutzung insbesondere durch die Öffnung zur Spree. Mit dem Konzept wird zudem eine optimale Verbindung von Historie (archäologische Grabungen), Gegenwartsarchitektur (Wiese und Kunsthalle) und Kultur (zeitgenössische Kunst) ermöglicht. Auch zeigt die schrittweise Veränderung des Ortes auf herausragende Weise, wie prozesshafte Stadtplanung aussehen kann.
Zwischennutzungen stellen generell ein wichtiges Instrument in der Stadtplanung dar", so Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

Die Preisverleihung am 30. Oktober steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit. Danach werden die eingereichten Arbeiten vom 3. bis 18. November in der Bauakademie am Schinkelplatz 1 ausgestellt, anschließend vom 24. November bis 23. Dezember im Kutscherhaus Kurfürstendamm 48-49, dem neuen Domizil des Vereins Architekturpreis Berlin.

Wie schon 2006 betreut der Tagesspiegel als Medienpartner des Architekturpreises Berlin und ermittelt den von den Ausstellungsbesuchern zu bestimmenden Publikumspreis.

Zur Jury

a) Architekten

Prof. Fritz Auer (Auer-Weber+Assoziierte, Stuttgart-München)
Das Büro Auer-Weber + Assoziierte ist eines der renommiertesten Architekturbüros in Deutschland und wurde vielfach ausgezeichnet. Es verfügt an den Standorten Stuttgart und München über 90 bis 100 Mitarbeiter. Prof. Fritz Auer ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Elke Delugan-Meissl (Delugan Meissl Associates, Wien)
Jüngstes und bekanntestes Projekt des Wiener Büros Delugan Meissl Associated Architects (DMAA) ist das Anfang 2009 eröffnete Porsche- Museum in Stuttgart-Zuffenhausen. Das Büro Delugan-Meissl hat ebenfalls zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Zu Beginn befasste sich das Büro überwiegend mit Sozialem Wohnungsbau. Unter den bekanntesten Bauten sind der Mischek Tower in der Wiener Donau City (2000) und der Delugan-Meissl-Tower, Wienerberg (2005).

Prof. Luis Jose Esteban Penelas,
Architekt und Stadtplaner, ist Direktor der Architekturabteilung der Universidad Europea de Madrid. Sein Büro ist verantwortlich für Projekte in Spanien und anderen Ländern, darunter den Juan Carlos I Park, die Plaza für das Reina Sofia Museum für Moderne Kunst, das Flora Museum and Gewächshaus, den Städtebau des Viertels Lavapies in Madrid, und Green Screen Park, etc. Internationale Projekte in China, Südkorea und den USA. Zahlreiche Veröffentlichungen und theoretische Schriften. 1989 bis 1998 war Prof. Penelas Direktor des Rates für Architektur und Städtebau der Stadt Madrid.

b) Vertreter anderer Kulturberufe

Dr. Christian Hirte, Ethnologe, Archäologe und Kurator, lebt als freier Kurator in Berlin. Studium in Kiel Frankfurt/M. und Mainz; Stipendiate in Schweden, Polen und Rumänien; Lehrtätigkeit an Universitäten in Berlin und Frankfurt/M.
Forschungen und Publikationen zur regionalen Ethnologie und Museologie 2001-2004 Vorsitzender des Brandenburgischen Museumsverbandes 2005-2009 Leiter der kommunalen Museen der Stadt Halle/Saale

Vincent-Paul Toccoli, geboren in Algier, ist katholischer Priester, Salesianermönch, Psychoanalytiker, Religionsforscher (Buddhismusexperte) und unternimmt ausgedehnte Weltreisen (u.a. Ostasien, Südamerika). Zahlreiche Publikationen zur Philosophie und Theologie, Fragen der Zeit, Kunst und Dichtung. Toccoli lehrt in Hong Kong, Singapur und seit seiner Rückkehr nach Europa auch an der Technopole Internationale von Sophia Antipolis bei Antibes.
c) Ständig anwesende Vertreter aus Berlin

Prof. Louisa Hutton (Sauerbruch Hutton Architekten)
Die britische Architektin Louisa Hutton und Matthias Sauerbruch unterrichten an der Harvard Graduate School of Design. Eines der Hauptthemen ihrer zahlreichen preisgekrönten Projekte ist Nachhaltigkeit im Bauen. Für das Gebäude der Hauptverwaltung der GSW (Kochstraße) erhielten sie den Architekturpreise Berlin 2000, für das Photonikzentrum Adlershof (1998) und die Feuer- und Polizeiwache für das Regierungsviertel (2006) jeweils Auszeichnungen.

Harry Lybke gründete 1983 die Galerie Eigen+Art in Leipzig, die seit 1992 ihren zweiten Standort in Berlin hat. Gerd Harry Lybke lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig. Mit temporären Galerien machte Gerd Harry Lybke in den 90er Jahren seine KünstlerInnen an den damals wichtigsten Kunststandorten bekannt (New York, Tokyo, Paris, Berlin, London). Bereits 1997 brachte er fünf seiner KünstlerInnen auf die documenta X. Derzeit ist Eigen+Art eine der international erfolgreichsten Galerien.

Zum Verein Architekturpreis Berlin VAB
www.architekturpreis-berlin.de
Der Preis
Der alle drei Jahre ausgeschriebene, undotierte Architekturpreis Berlin ist der von staatlicher Regie und Verbandsinteressen unabhängige, zivilgesellschaftlich getragene Architekturpreis der Hauptstadt.

Träger
Träger des Preises ist der aus dem Landesverband Berlin des BDA heraus entstandene gemeinnützige Verein Architekturpreis Berlin e.V. Die Gemeinnützigkeit ist Grundlage des kulturellen Engagements des Vereins. Der VAB macht es sich zur Aufgabe, die zivilgesellschaftliche Basis des Architekturpreises Berlin über die Grenzen der Fachwelt und Berlins hinaus zu verbreitern und nachhaltig zu festigen.

Mitglieder
Personen, Unternehmen, Organisationen und Institutionen, die sich für die kulturelle Ausstrahlung Berlins und den Architekturdiskurs der Hauptstadt engagieren möchten, sind als Mitglieder im VAB willkommen. Die Leistung von Architekten und Bauherren wird erst dann zum Teil des Lebens einer Architekturmetropole wie Berlin, wenn sie über das Selbstgespräch der Fachleute hinaus spürbare Resonanz in der Gesellschaft findet.


Weitere Informationen:

Architekturpreis Berlin - Ansprechpartner

 

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Fachtagung "Wissen und Kreativität - Schlagworte oder neue Ansätze für urbane Wachstumskonzepte?", 2.-3.11.09 in Berlin

Architekturpreis für Wohnungen am Mauerpark

Berliner Morgenpost, 31.10.2009

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1199216/Architekturpreis-fuer-Wohnungen-am-Mauerpark.html

 

Fassade mit vielen Augen   - Von der Baugruppe bis zum Einfamilienhaus: Der diesjährige Hauptpreis geht an ein Wohnquartier am Mauerpark

Der Tagesspiegel, 1.11.2009

http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2937892

 

Stadtreparatur    - Die Preisverleihung im Radialsystem

Der Tagesspiegel, 1.11.2009

http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2937890

 

Auftanken, bitte   - Acht Berliner Projekte erhalten Auszeichnungen - auch die Rekonstruktion des Neuen Museums wird geehrt

Der Tagesspiegel, 1.11.2009

http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2937882

 

 

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